Aus den Kindergärten

Bücher für Kinder

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Bücher für Kinder

Das (Vor-)Lesen ist eines der wichtigsten Erziehungsinstrumente, das es meiner Meinung nach gibt. Man sitzt zusammen, nebeneinander, sitzt Körper an Körper mit seinem Kind, hält es fest in seinem Arm. Die Liebe und Nähe, die man hier zu seinem Kind hat, ist unbeschreiblich groß. Bindung und Beziehung finden hier statt, ohne dass man nur ein einziges Wort gelesen hat. Als nächstes taucht man zusammen in ein Buch ein, erlebt Abenteuer, entdeckt neue Welten, erlernt wie man sich in manchen bekannten Situationen verhalten kann oder was es bedeutet, mutig zu sein. Selbst die ganz Kleinen können sehen, wie man sich verhalten kann, wenn man wütend ist, machen Tiergeräusche nach und erleben die ersten aufregenden Abenteuer mit dem Grüffelo.

Das geschriebene Wort vermittelt Werte und Normen, einen Sinn für Reime, Phonetik, Grammatik und so vieles mehr. Man könnte es auch so sagen, Bücher zaubern die Sprache und die Wertevermittlung in die Köpfe von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen hinein. Doch das Beste kommt zum Schluss. Das Ende! Denn wenn das Buch fertig ist, ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende, nein da beginnt sie erst. Kinder lernen und übernehmen die Rollen aus den Büchern.

Wenn ich meine Kinder frage, wie das Fazit dieser Geschichte ist oder was man daraus für sein eigenes Leben übertragen kann, wissen sie das. Im Morgenkreis im Kindergarten, wenn wir ein Bilderbuch lesen, ist es mucksmäuschenstill. Die Kinder hören meiner Stimme zu, ich lebe im Vorlesen die Geschichte nach, empfinde Überraschung, Wut oder Freude und die Kinder fiebern mit. Es braucht auch nicht zunächst keine Bilder dazu. Am Ende schauen wir uns die Bilder noch an, hatten wir uns die Geschichte so vorgestellt? Und natürlich immer die Frage, was war passiert und warum, wie hat wer gefühlt. Später erleichtert den Kindern das jahrelange Vorlesen und spätere Selberlesen in der Schule das Schreiben von Geschichten und das Zusammenfassen von Texten. Meine beiläufige Frage, was passiert ist oder warum das so passiert ist, hat meinen Kindern schon den Weg geebnet für die Fragen in den Deutschschulaufgaben.

Haben Sie keine Scheu ihren Kindern vorzulesen! Auch wenn Sie sich manchmal fragen, ob man das wirklich so vorlesen kann, dass z.B. die Hexe im Ofen verbrennt oder das kleine Männchen sich selbst entzweireißt. Die Kinder hören hier nur, dass das Gute gewinnt und das Böse verliert.

Zum Schluss noch ein letzter Gedanke! Sie lesen nicht nur für Ihr Kind, sondern auch für sich, denn auch ihr Stresslevel sinkt durch das Vorlesen und das Hineintauchen in die (Kinder-)Welt. Es macht auch Sie müde und entspannt. Und genauso soll es abends ja sein.

Christiane Merkl, Kindergarten St. Lorenz

 

Nun die Buchempfehlungen für Sie und Ihre Kinder: