Aus dem Kindergarten

Entwicklungsstufen

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Entwicklungsstufen

Ein durchschnittlich entwickeltes 3-jähriges Kind

 

Kognitive Entwicklung und Wahrnehmung (Hören, Sehen, Spüren, Denken)
Sortiert Gegenstände nach Größe, Form oder Farbe
Kann „eins“ und „viele“ unterscheiden
Benennt 2 Farben richtig
Löst einfache Puzzles (4-6 Teile)
Benennt und zeigt eigene Körperteile
Findet zwei Dinge, die vor seinen Augen versteckt wurden

Sprache (aktive Sprache und Sprachverständnis)
Erfasst bildlich dargestellte Handlungsabläufe (Bilderbücher)
Stellt viele Fragen („Warum?“)
Freut sich über Reime und Lieder und spricht mit Puppe/Teddy
Spricht in Drei- bis Fünfwortsätzen
Braucht die Wörter „Ich“ und „Du“, sowie „Ja“ und „Nein“
Gebraucht Pronomen (mir, dir etc.)
Fragt oft: Warum? Wieso? Woher? Wie denn?
Verfügt bereits über einen großen passiven Wortschatz (Sprachverständnis)

Feinmotorik
Schneidet mit einer Kinderschere einen Papierstreifen entzwei
Hält den Stift nicht mehr mit der ganzen Faust, sondern zwischen den Fingern
Schafft im Verlauf des dritten Lebensjahres den Übergang vom zirkulären Kritzeln (Spirale)
um Zeichnen geschlossener Formen: Beginnt einen Kopffüssler zu zeichnen
Baut einen Turm aus mindestens 8 Bauklötzen
Schraubt Deckel (Schraubverschluss) auf und zu
Kann mit Knete eine Wurst rollen, mit dem Messer zerschneiden und mit dem Wallholz auswallen
Fügt bei Holzeisenbahn die Schienen aneinander und setzt den Zug über die Magnete zusammen
Baut gerne mit Lego, Konstruktionsmaterial
Isst selbständig mit Gabel und Löffel
Reist Papier mit Gegenbewegung der Hände auseinander

Grobmotorik
Klettert mühelos auf Kinderspielgeräte hoch und runter (Schaukelpferd, Stuhl etc.)
Geht mit Wechselschritt (ein Fuß pro Stufe) 3 Stufen hoch und runter (hält sich am Geländer fest)
Steht kurz auf einem Bein ohne sich festzuhalten
Hüpft über ein Seil
Fährt Dreirad mit Treten

Soziale Entwicklung/Selbstständigkeit
Spielt gerne mit Gleichaltrigen
Äußert Wünsche in der „Ich-Form“, zeigt eigenen Willen durch „Nein“-Sagen
Hält sich an die Spielregel: „Einmal ich, einmal du“
Zieht Schuhe selber an und aus
Öffnet große Knöpfe selbst
Weis ob es ein Junge oder ein Mädchen ist
Erkennt seine Kleidung

Emotionale Entwicklung/Ich-Entwicklung
Liebt es Dinge selbst zu tun, nimmt aber Hilfe an, wenn es etwas nicht kann
Bringt gerne andere zum Lachen und wiederholt Sachen, über die andere gelacht haben
Es hilft mit Freude bei Hausarbeiten mit, z.B. Staubsaugen, Kochen etc.
Versucht zu trösten, wenn jemand traurig ist
Drückt verschiedene Gefühle sprachlich aus, auch trotzen gehört dazu (Trotzphase)

Lern- und Spielverhalten
Kann einfache Regelspiele mitmachen
Spielt mit Puppe, Teddy etc. kleine symbolische Handlungen (So-tun-als-ob-Spiel): Kochen, essen geben, ins Bett legen etc. und ersetzt dabei nicht vorhandene Gegenstände durch ähnliche (zB. Haarbürste als Mikrofon)
Interessiert sich für Bilderbücher

 

Ein durchschnittlich entwickeltes 4-jähriges Kind

 

Kognition und Wahrnehmung (Hören, Sehen, Spüren, Denken)

Zählt bis 4 und erfasst die Mengen von 1 bis 3
Kann mehrere Merkmale gleichzeitig beachten (Farbe, Grösse, Form) z.B. Colorama
benennt die Grundfarben (rot, blau, grün, gelb und schwarz, weiss)
Legt ein 10-teiliges Puzzle alleine
Findet unter vielen Formen die Quadrate

Sprache (aktive Sprache und Sprachverständnis)
Kann Bildinhalt erkennen, in einfachen Sätzen beschreiben (Bilderbuch zeigen, erzählen lassen) und erzählt kleine Erlebnisse (zeitlich noch nicht immer korrekt)
Spricht komplexe Sätze (6-8 Wörter)
Findet zu zwei Eigenschaftswörtern (heiß, hell, sauber) das Gegenteil
Beherrscht bis auf Zischlaute und schwierige Konsonantenverbindungen (z.B. kl, dr) die Laute der Erstsprache
Benutzt Ortsbezeichnungen wie „auf, unter, vor, hinter“
Fragt oft: Warum? Wieso? Woher? Wie denn?
Verfügt bereits über einen großen passiven Wortschatz (Sprachverständnis), versteht absurde Aufforderungen

Feinmotorik
Schneidet mit der Schere einer Linie entlang
Kann mit Leim und Klebstreifen umgehen und gebraucht Messer und Gabel
Bewegt die Finger einzeln, durch Fingerspiele überprüfbar, hängt Wäscheklammern an eine Leine auf
Stellt mit Knete einfache Figuren selber her (Mensch mit Bauch, Kopf, Armen und Beinen)
Hält Stift mit drei Fingern (Dreipunktegriff), zeichnet einfaches Strichmännchen
Zeichnet einfache Formen und Linien nach

Grobmotorik
Klettert, balanciert, hüpft und turnt gerne
Fängt Ball mit den Händen
Balanciert auf einem Baumstamm oder Randstein
Kann rückwärts gehen
Geht Treppen hoch und runter im Wechselschritt ohne sich festzuhalten
Springt über kleine Hindernisse
Bewegt sich zur Musik, noch nicht im Takt

Soziale Entwicklung/Selbstständigkeit
Kann sich in einer Schlange hinten anstellen
Hat zeitweilig einen besten Freund/Freundin, teilt mit anderen Kindern
Zieht sich selbständig an und aus
Geht von sich aus die Hände waschen, zur Toilette usw.

Emotionale Entwicklung/Ich-Entwicklung
Traut sich zu Nachbarskindern zu gehen und lädt andere Kinder zu sich ein
Kann seine Affekte regulieren und akzeptiert (meistens) ein „Nein“
Erkennt sich selbst auf Babyfotos

Lern- und Spielverhalten
Baut mit kleinen Lego erkennbare Häuser, Autos, Flugzeuge etc., mit und ohne Vorlagen (Konstruktionsspiel)
Bringt sich in Rollenspiele ein, macht Rollen mit anderen Kindern ab
Spielt gerne erste Regelspiele, hält die Regeln noch nicht immer ein und formuliert auch selber Regeln (Brett-, Würfelspiele)
Folgt vielfach noch eigenen Interessen (Lustprinzip)
Kann sich 10 Min. alleine mit einer Aufgabe, Spiel beschäftigen (z.B. Kassetten hören)
Hört mind. 5 Min. einer Geschichte aufmerksam zu

Ein durchschnittlich entwickeltes 5-jähriges Kind

 

Kognition und Wahrnehmung (Hören, Sehen, Spüren, Denken)
Zählt 10 Gegenstände
Baut eine Pyramide aus 6 Klötzen
Erfasst eine Menge von 4 (muss nicht abzählen) und alle Würfelpunkte
Merkt sich 4 Dinge, die unter einem Tuch versteckt sind

Sprache (aktive Sprache und Sprachverständnis)
Kann kleine Verse und Lieder auswendig lernen
beantwortet komplexe Fragen
Verwendet korrekte und komplexe Sätze,
Erfasst eine Geschichte
Erlebtes wird in logischer und zeitlicher Abfolge berichtet, verwendet Vergangenheit

Feinmotorik
Hält den Stift zwischen Daumen und Zeigefinger
Schneidet mit der Schere Zick-Zack-Linien, Wellen und Kreise
Beginnt, Buchstaben und eigenen Namen (ab)zuschreiben
Ist geschickt im Umgang mit Werkzeugen

Grobmotorik
Kann das Gleichgewicht gut halten, auf einem Bein stehen und hüpfen
Fängt einen Ball mit beiden Händen (aus 4 Meter Entfernung)
Geht geschickt mit Rollschuhen und Stelzen um
Balanciert über einen schmalen Streifen

Soziale Entwicklung/Selbstständigkeit
Beginnt, erste Freundschaften zu schliessen
Kann teilen und Regeln bei Gesellschaftsspielen gut einhalten
Macht Knöpfe, Reissverschlüsse selber auf und zu

Emotionale Entwicklung/Ich-Entwicklung
Bleibt alleine im Kindergarten
Interessiert sich für seine eigene Säuglingszeit
Kann seine Stimmungen benennen

Lern- und Spielverhalten
Sammelt alles Mögliche (Schnecken, Steine) überall
Akzeptiert Spielregeln bei Gesellschaftsspielen, verlieren fällt noch schwer
Beginnt eigene Handlungen zu planen z.B. beim Basteln: was für Material brauche ich
Setzt Puzzle mit mind. 20-60 Teilen alleine zusammen
Trifft im Rollenspiel Absprachen, Rollen werden ausgehandelt

Ein durchschnittlich entwickeltes 6-jähriges Kind

 

Kognitive Entwicklung und Wahrnehmung (Hören, Sehen, Spüren, Denken)
Versteht die Regeln eines Spiels
Erfasst Mengen bis 5 simultan und vergleicht versch. Mengen miteinander (mehr, weniger, gleichviel)
Erkennt die Zahlenbilder von 1 bis 10
Kennt alle Farben

Sprache (aktive Sprache und Sprachverständnis)
Kann sich gut verständlich und korrekt in seiner Muttersprache äußern
Erzählt ein Erlebnis verständlich und geordnet
Spricht einen Satz von 10 Wörtern nach

Feinmotorik
Geht mit Schere, Leim, Stift geschickt um: fertigt von sich aus kleine Bastelarbeiten
Zeichnet gegenständliche Bilder (Mensch, Auto, Haus, Tiere etc.) mit Details
Malt eine Form exakt und flächendeckend nach
Beginnt, seinen Namen zu schreiben und verwendet dazu immer dieselbe Hand

Grobmotorik
Fährt mit Kinderfahrrad (ohne Stützräder)
Bewegt sich geschickt beim Klettern auf Spielplatzgeräten
Beherrscht den Hampelmannsprung und Galoppschritt
Kann weit und hoch springen, auch seitlich über Schnur hüpfen (zB. Seilspringen)

Soziale Entwicklung/Selbstständigkeit
Besucht selbständig Spielkameraden
Bewältigt den Kindergarten-/Schulweg alleine
Hält sich meist an bekannte Regeln im Alltag und in einer Gruppe
Ist schulreif

Emotionale Entwicklung/Ich-Entwicklung
Kann mit Frustrationen umgehen, muss nicht jeden Wunsch erfüllt haben
Äußert seine Bedürfnisse verbal
Kann sich in andere Kinder hineinversetzen

Lern- und Spielverhalten
Kann sich ausdauernd ins Spiel vertiefen
Orientiert sich an der Realität, am eigenen Alltag beim Spiel (Themen wie „Schule, Ferien etc.“)
Liebt Tausch-Spiele (zB. Kleber tauschen)
Kann an einer Aufgabe bleibe, bis es sie erledigt hat

 

Wie vorab beschrieben, soll diese Auflistung nur zur Orientierung dienen.

Bei Sorgen, Bedenken oder allgemeinen Fragen stehen wir als pädagogische Fachkräfte jederzeit gerne beratend zur Seite. Außerdem werden wir grundsätzlich auch mind. zweimal im Jahr ein Entwicklungsgespräch anbieten bei dem wir uns intensiv über Ihr Kind austauschen werden.

 

Nadine Voll, Kindergarten St. Jakob